Lena, die Unsicherheit und die Burg als Schutz

„Immer diese Unsicherheit!“ Damit beginnt Lena heute die Stunde. „Diese Gedanken: Ist das richtig?  Darf ich das überhaupt entscheiden? Das nervt mich!“

Ich kenne diese Seite von Lena noch nicht und bin etwas erstaunt. Sie hat einen dominanten Vater, dem sie kaum etwas entgegensetzen kann. Ob sie dieser Unsicherheit ein Symbol zuordnen könne?

„Der Kuschelhund, der liegt einfach so da.“ Lena nimmt ihn hoch und legt ihn vor sich auf den Boden. „Der ist völlig ohne Energie,“ stellt sie fest.

„Und was macht ihn so energielos?“ Das schlechte Gewissen. Lena legt ein oranges Kissen gegenüber vom Hund auf den Boden. „Jetzt hat der Hund gar keine eigene Energie mehr.“  

Ich schlage ihr vor, das Kissen wegzulegen. „Eigentlich ist der Grund mein Vater. Dazu fällt mir Gagamel ein, der böse Kerl, der die Schlümpfe bedroht.“ Ich muss lachen.

Lena nimmt den Hund zu sich auf den Schoß.

„Sie könnten ihm sagen, dass er zu ihnen gehört,“ schlage ich vor. „Gut, ok – aber der denkt, das bleibt dann nicht so .“ Nach einer Weile kann Lena ihm versprechen, dass sie ab jetzt immer auf ihn hören wird.

„Wir sind eine Räuberbande,“ sagt Lena plötzlich lachend, „wir gehören zusammen! – Wir sind zu mehreren in einer Burg… und wenn Gagamel kommt, dann passen alle auf und machen das Tor nicht auf oder werfen was runter…“

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Ob jetzt alles gut und sie geschützt sei? Lena nickt und freut sich. Aber das überzeugt mich irgendwie nicht.   

„Sind da nicht noch zwei andere Anteile?“ gebe ich zu Bedenken, „der Mütterliche und die Gutmütige?“ Lena stimmt erstaunt zu. „Und sind die vielleicht in der Küche?“ „Ah, stimmt, die kochen etwas, wollen ihm was davon geben und machen ihm dann heimlich die Tür auf! Da muss einer aufpassen, denen muss einer sagen, dass sie den nicht reinlassen dürfen! Der würde drinnen wieder riesengroß werden, draußen ist er klein!“
Wie kann sie sich absichern?

Es gibt e. Alarmanlage – und die beiden sehen das auch ein, dass der ihr Mitgefühl verwirkt hat!“

In der nächsten Sitzung erzählt Lena, dass sie sich mehrmals an die Burg erinnert und einmal auch Krebse über die Mauer hinunter geworfen hat. Sie habe damit den Vater ganz gut von sich fernhalten können. Der Gedanke „ich muss ihn mal wieder besuchen“ hat sich damit nicht mehr durchsetzen können und sie habe sich dabei gut gefühlt.

Ein Kommentar zu “Lena, die Unsicherheit und die Burg als Schutz

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