
Hi, ich bin Kerstin Freitag und ich schreibe auf meinem Blog aus psychologischer Sicht über Märchen, die ich für mich neu entdeckt habe, und über feministische und psychotherapeutische Themen.
Der Titel “Innerer Frieden” könnte auch eine Überschrift über mein Leben sein, weil ich danach gesucht habe, wie vielleicht wir alle, und immer noch suche. Gibt es diesen Zustand überhaupt? Lässt er sich halten oder irgendwann immer leichter wiederfinden? Nicht Glück und Erfolg sind letztlich für mich das vorrangige Ziel, sondern im Frieden mit mir zu sein, mit allen meinen Anteilen, und damit auch immer wieder mit meiner Umwelt, meinen Beziehungen. Und wie geht das eigentlich? Was hilft? Auch Märchen offenbaren uns Lösungswege.
In psychotherapeutischen Stunden ist es mein Herzensanliegen, meinen Klienten zu helfen, mit ihren Konflikten in Frieden zu kommen. Darüber möchte ich gerne (anonymisiert) berichten, über die Suche und die unerwarteten Lösungen.
Was ist Frieden?
Frieden ist, wenn etwas eins wird,
Frieden ist Heilung und Integration,
wenn etwas sich zusammenfügt, was vorher einzeln war.
Frieden entsteht, wenn das Einzelne gesehen werden kann
und von Fremdbestimmung befreit wird,
wenn es gesehen werden kann, wie es ist.
Der Wortklang von Frieden
Es ist, als würde man darauf warten, dass er kommt und auf ihn hoffen.
Wenn Frieden enorm, groß, kolossal wäre, wäre es ein Wort mit o.
Im Frieden kommt etwas zur Ruhe und wird bescheiden.
Wer liest, der hört auch, heißt es, Worte klingen.
Der Beginn klingt freundlich und dennoch bestimmt, wie in der Welt gelandet mit dem Fr- .
Wie der Fr-ühling nach dem harten Winter kommt, so kommt der Fr-ieden nach dem Kampf.
In dem Wort Frieden klingt für mich sein Wesen an, eine Ahnung von Einklang.
Das i in der Mitte klingt bescheiden und hell. Ich kann es aussprechen und gleichzeitig dabei lächeln.
Man verweilt kurz bei dem i, wie in „Liebe“, und dehnt es etwas. Es ist, als würde sich für einen Moment etwas öffnen und licht werden.
Es klingt etwas Schönes an, wie in „Parad-ie-s“.
Es endet weich abgerundet, mit einem -den, was die Öffnung sanft beendet.
Stell dir vor, man gibt dir einen Klumpen Ton in die Hand mit dem Auftrag, daraus etwas zu formen, was deinem Gefühl entspricht, das von dem Wort Frieden ausgeht. Was würde es werden?
Bei mir wäre es eine flache Schale, in die jeder etwas hineinlegen oder herausnehmen kann, und wo für vieles Platz ist.
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