Sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz
“Eine neue BGW-Studie zeigt: Sexuelle Belästigung und Gewalt sind in Pflege und Betreuung weit verbreitet. Viele Beschäftigte berichten von Vorkommnissen ausgehend von den Menschen, die sie im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit betreuen oder pflegen.”
Das ‘BGW magazin’ ist das offizielle Mitteilungsblatt der BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, S. 12, ISSN 2629-5113).
“Befragt wurden 901 Beschäftigte aus 60 Einrichtungen, darunter ambulante und stationäre Pflege, psychiatrische Einrichtungen, Krankenhäuser sowie Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. (…) 67,1% der Befragten berichteten von mindestens einem Vorkommnis in den vergangenen zwölf Monaten. Kaum weniger (62,5%) hatten Erfahrungen mit noonverbalen Ereignissen gemacht, beispielsweise als Zeugin oder Zeuge von Situationen, in denen es zu sexueller Belästigung oder Gewalt kam. 48,9% waren selbst von körperlichen Vorfällen betroffen. (…) Wer häufiger sexuelle Belästigung und Gewalt erlebt hatte, berichtete vermehrt von Depressivität, emotionaler Erschöpfung und psychosomatischen Beschwerden.”
32,5% gaben an, nichts über Unterstützungsangebote zur Prävention und zur Hilfe für Betroffene in ihrem Unternehmen zu wissen. Die Unternehmen müssten eine klare Haltung einnehmen und die Beschäftigten darüber informieren. Man biete dazu Seminare an und beteilige sich an dem Projekt “make it work”. (BGW magazin, Seite 13).
BGW-Podcast zum Thema “Sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz”:
http://www.bgw-online.de/podcast08.
Was mir auffällt: in dem Artikel über dieses Thema wird (mit Ausnahme des Verweises auf das Projekt “make it work”) kein einziges Mal über Frauen gesprochen.
Man nennt sie “die Befragten”, “die Beschäftigten” oder “die Betroffenen”.
Wie viele Befragte und Betroffene waren Frauen? Hat man überhaupt Männer befragt? Wenn ja, würde eine Befragung von Frauen zu dem Thema eventuell höhere Zahlen ergeben?